Aus
dem Logbuch .... Ein Termin Mitte Juni gibt wieder einmal einen Törn in der Ostsee vor. Ausgangshäfen und Schiffe gibt es an der Ostseeküste genügend. Ausgangspunkt, Tiefgang und Masthöhe des Schiffes bestimmen die Törnplanungen. Mit dem Ausgangshafen Warnemünde/Rostock hat man alle Optionen frei. Bei einem Ein-Wochen-Törn habe ich mich mich für eine Umrundung der dänischen Inseln Lolland und Falster entschieden. Kopenhagen wäre ebenfalls möglich gewesen, braucht aber eine Crew, für die das Segeln im Vordergrund steht. Hier noch ein brauchbarer dänischer Hafenführer. |
|
|
16.06.2017 | Vorzeitige Anreise der Hälfte der Crew mit PKW ca. 850 km von Stuttgart. Wir übernehmen eine Bavaria 51 "Herr Nilsson" in Warnemünde/ Hohe Düne. Eintreffen im hafen 16:30 Uhr. Es weht ein kräftiger West 30 Kts. ( Herr Nilsson war das kleine Totenkopfäffchen aus Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf). | |
17.06.2017 | Mit dem Ausgangshafen Warnemünde/ Hohe Düne haben wir einen 5-Sterne-Hafen bekommen. Die Warnow mündet hier in die Ostsee und gab Warnemünde seinen Namen. Warnemünde, inzwischen der Kreuzfahrtschiffshafen Deutschlands, bietet wirklich alles. Am alten Strom, dem ehemaligen Mündungsarm der Warnow, befinden sich Restaurants, Cafes und Boutiquen. Die restliche Crew findet sich im Laufe des Tages ein. Das Wetter klart auf und wir geniessen die Fischspezialitäten. | |
18.06.2017 | Warnemünde
- Hesnaes 46sm Wir verlassen die Marina Hohe Düne und queren das stark befahrene Verkehrstrennungsgebiet „Kadettrinne“. Die dicken Pötte haben hier Wegerecht und man muss ein wenig aufpassen. Bei kostantem NW 5 lässt es sich herrlich nach Hesnaes segeln. Hesnaes, idyllisch gelegen, bietet keine Versorgungsmöglichkeiten, daher wird an Bord gekocht. Die Wassertiefe liegt bei 2,5 m. Vorsicht ! |
|
19.06.2017 | Hesnaes
- Femo 34sm Bei nordwestlichen Winden fahren wir unter Motor durch den Grönsund und Storstrommen zwischen Falster einerseits und Mon, Bogo und Zealand andererseits hindurch. Eigentlich wollten wir die Privatinsel Vejro anlaufen. Das dortige empfohlene Restaurant hat geschlossen und wir steuern Femo an. Am kleinen Sportflughafen gibt es ein ausgezeichnetes Restaurant; natürlich nicht gerade billig (großes Bier EUR 7,-). |
|
20.06.2017 | Femo
- Spodsbjerg 30sm Der Nordwest bläst weiterhin mit mehr als 20 Kts. Wir müssen zuerst unter Motor dagegen an. Nach Umrundung von Vejro lässt es sich wunderbar nach SW segeln. Der Storebaelt (Große Belt), den wir auf dem Weg nach Spodsbjerg auf Langeland überqueren müssen, ist ein ungewöhnliches Gewässer. Weil er einer der Zuflüsse von der Nordsee zur Ostsee ist und - je nach Windrichtung und Stärke erhebliche Wassermengen transportieren muss, läuft dort oft ein starker Strom. Der Großschiffsverkehr hält sich nur bedingt an das ausgewiesene Verkehrstrennungsgebiet. Das Gewässer ist in dieser Ecke sehr fischreich. Spodsbjerg ist entsprechend der Anglerhafen und für Segler eine schöne Marina. Im Gebäude des Hafenmeisters gibt es eine eigene Filetierbude, die stark genutzt wird ! Man kommt überall an Fisch, Schollen und Dorsch vor allem. Logischerweise gibt es wieder ein Fischdinner an Bord. |
|
21.06.2017 | Spodsberg
- Heiligenhafen 40sm Unser Ziel ist Heiligenhafen. Bei einem starken Südwest segeln wir entlang Langeland südlich. Mit abfallendem Kurs kommt Heiligenhafen in Sicht. Auf das Fahrwasser ist zu achten. Der Hafenmeister hat um 16:00 Uhr Feierabend. Der Hafenservice hat keine Ahnung von Boxenbreite. Wir verholen verbotenerweise am Kopfsteg im Charterbereich. |
|
22.06.2017 |
Heiligenhafen
- Kühlungsborn 50 sm Die Fehmarnsudbrücke hat eine lichte Höhe von 23 Meter. Unsere Masthöhe ist knapp 24m. Damit kämmen wir in gewisse Schwierigkeiten, also müssen wir um Fehmarn herum. Vor Puttgarden Südost 35 Kts., später rückdrehend auf Ost, sodass wir noch bei blauem Himmel nach Kühlungsbornsegeln können. Kühlungsborn ist eines der ältesten Ostseebäder. Seit 1880 verweilen hier Badegäste. Hier ist alles ein wenig vornehmer und besser. Hafengebühr entsprechend EUR 51,80. Der Bootshafen ist seit 2004 voll einsatzbereit. In der Nacht schwere Gewitter und starker Regen. |
|
23.06.2017 | Kühlungsborn
- Warnemünde 15 sm Bei bedecktem Himmel frischt der Wind schnell auf. Vor dem Wind bei 25 Kts SW ein letzter Schlag nach Warnemünde. Routiniert nach einer Woche Segeln mit entsprechendem Querwind problemlos angelegt. |
|
24.06.2017 | Boot aufgeräumt, Bootsfehler gemeldet und Rückfahrt nach Stuttgart |
Fazit: Ostsee ist Ostsee, immer ein wenig kälter, immer ein wenig windreicher, sozusagen mit Garantie. Aber bekanntlich gibt es kein Schlechtwetter, nur falsche Kleidung. Ein Segeltörn startend in Warnemünde ist eigentlich für jeden Segler eine conditio sine qua non. Warnemünde muss man gesehen haben. Die Variante mit Falster und Lolland halte ich für eine gute Lösung. Andere Möglichkeiten sind Kopenhagen und Öresund, wenn man Zeit hat. Mit kleineren Schiffen und bei Zeitmangel sind Lübecker Bucht bis Fehmarn und zurück die Alternative. |
|
|
Copyright
©captainwahnsinn.de Website neu laden |