Aus dem Logbuch ...

Revier2015

crew2015

Oceanis 50 Family

Lykische Felsengräber am Dalyan

Bucht Bozukkale


UnterPinien in Kapi





Eigentlich war ein Oneway Bodrum-Göcek für diese Woche geplant. Bodrum wird 2015 nicht direkt von Deutschland angeflogen, zumindest nicht samstags und schon gar nicht von Stuttgart, ein Umsteigen in Istanbul kam für uns nicht in Frage.  Marmaris hat eine 4stündige Transferzeit von Dalaman, Göcek liegt nur 22 km vom Flughafen entfernt. Damit war schnell klar, welcher Ausgangshafen am günstigsten ist. Im Revier hat sich in den letzten 30 Jahren vieles weiterentwickelt. Die originellen Holzhaus- und Wellblechkneipen mit ihren wackeligen Holzstegen sind teilweise professionellen Einrichtungen gewichen, aber in den stillen Buchten findet man diese weiterhin. Fast überall gibt es Murings oder man ankert mit viel Kette, 70m und mehr, und achterlicher Landverbindung mit Heckleine. Der Grund ist nicht selten betonhart und der Ankerhalt kann Probleme bereiten. 
Landschaft, Hafenanlagen, das türkische Leben, alles war überall positiver als eingeschätzt. Statt Erdogan überall nur Bilder von Mustafa Kemal Atatürk, statt Kopftuch mit absoluter Mehrheit Mini-Rock. 
Der Wind kam jeden Tag ca. 10:30 Uhr und das war anscheinend der Normalzustand mit Bft. 4-6 SW/W. 
Daher fällt es uns leicht, eine Empfehlung für dieses Revier auszusprechen.
   
06.06.2015 Anreise mit Condor nach Göcek ab Stuttgart. Wir werden vom Vercharterer abgeholt und übernehmen in der ruhig gelegenen Göcek-Marina D-Marin eine Oceanis 50 Family. Schiff und Vercharterer EGG Yachting sind wie man es sich vorstellt, Sanitäranlagen und Infrastruktur des Hafens sind vom feinsten. Der Weg zum Supermarkt ist kurz, alle Waren werden problemlos bis zum Schiff geliefert. Göcek hat sich mit seiner neu angelegten blitzsauberen und begrünten Yachtpier zu einem der attraktivsten Yachtanleger an der türkischen Küste entwickelt. Die Anzahl der Restaurants ist kaum zu überblicken
07.06.2015 Zuerst ging es in die Inselwelt des westlichen Teils des Golfes von Fethiye, der eine Vielzahl an Buchten, kleinen Inseln und Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Der Wind stand günstig aus Süden und wir segelten Richtung Ekincik mit einem Badestop am Strand der dem Fluss Dalyan vorgelagerten Insel Delikada. Zum Übernachten lagen wir an der Muring im rechten Teil der Ekincik-Bucht direkt unter dem am Steilhang gelegenen empfehlenswerten Restaurant "My Marina". Wir waren vom Liegeplatz sehr angetan.
08.06.2015 Die Flussmündung des Dalyan mit dem Schilfgürtel-Labyrinth hinter der Flussbarre, der Ausgrabungen von Kaunos, den lykischen Felsgräbern am Hang über dem Flüsschen und dem Ort Dalyanköy ist ein Muss für jeden, der in diesem Revier segelt. Auch wir fuhren mit einem der flachgehenden Flussboote (ca. € 100 bis € 140 je nach Länge der Tour, man wird zur Tour angesprochen)  durch das Schilfdelta zu den Ruinen von Kaunos.  Die Fahrt auf dem Fluss unterhalb der lykischen Felsgräber war auch für uns ein unvergessliches Erlebnis. Das Weitersegeln nach Marmaris, dem Zentrum des (Yacht-)Tourismus an dieser Küste, war am Nachmittag wunderbar. Die Uferpromenade von Marmaris bietet alle massentouristischen Highlights. Es war nicht ganz unser Geschmack, aber man muss ja alles gesehen haben.
09.06.2015 Bei zunehmender Windstärke bis Bft. 6 ging es hart am Wind entlang der Loryma-Halbinsel bis Bozukkale (= kaputte Burg), einer tief einschneidenden Bucht und eines seit Jahrtausenden exzellenten Naturhafens. Gut verteidigt durch eine alte Festung, die gleich an der Einfahrt auf dem Berg zu sehen ist und die problemlos bestiegen werden kann. Es gibt drei Restaurants, die jeweils einen Muringsteg anbieten. Der Festungsruine am nähesten liegt das "Ali Baba", alles sehr einfach, aber urig. Wir haben es genossen ! Bozukkale sollte beim Segeln in diesem Revier ebenfalls nicht fehlen.
10.06.2015 Großer Segeltag ! Der Wind hatte jetzt endgültig auf SW/W gedreht und wir liefen bei raumen Kursen Richtung Fethiye. Natürlich wurde die zunehmende Welle im Laufe des Tages etwas lästig. Aber bei ausreichendem Wind konnte das Groß eingeholt werden und nur unter Genua ging es nach Fethiye,
dem früherer Telmessos, dessen Anfänge bis in der 5. Jahrhundert vor Christus zurückreichen. Fethiye ist eine lebendige Hafen- und Marktstadt, wo türkisches Leben und Tourismus nebeneinander existieren. Man sollte daher nicht versäumen, in der Altstadt die Fischhalle/ -restaurant aufzusuchen. Hier erlebt man türkisches Leben life !
11.06.2015 Nach Fahrt aus der Bucht von Fethiye herrlich am Wind zum Badestop bis zur Quellenbucht gesegelt. Vor dem Restaurant Anker geworfen. Anker schleift auf Grund. Zum Lunch dümpeln wir daher bis fast zur Kapi-Bucht, in der wir frühzeitig festmachen. Die Bade- und Skatfraktion kommt zu ihrem Recht. Den Abend im sehr idyllischen Restaurant verbracht. Tische und Stühle stehen direkt an der Pier im Schatten der großen Pinien. Die Kapi-Bucht ist einer der Plätze, von denen man nicht wieder fort will.
12.06.2015 Nach ausgiebigem Morgenbad am Pier, das Wasser ist glasklar, wollten wir eigentlich noch eine Runde Segeln. Zum ersten Mal lässt uns der Wind im Stich. Zum Baden und Lunch in die Bucht Boynuz Bükü, dann zum Tanken und Fäkalienabpumpen nach Göcek. Am frühen Nachmittag in der Marina D-Marin  wieder fest. Eine Törnwoche, die keiner so schnell vergessen wird !
13.06.2015 Tag im Strandbad verbracht, abendlicher Rückflug nach Stuttgart.

  

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